Pflaster auf Einstich nach Impfung
Getty Images/alvarez
Niederösterreich

Impfanmeldung für alle ab 10. Mai

Niederösterreich schaltet als erstes Bundesland im Mai alle Gruppen für Impfanmeldungen frei. Von 3. bis 10. Mai werden diese gestaffelt zur Buchung freigegeben. Das teilte die Landesregierung am 28. April mit.

Den Anfang machen Termine für Personen ab dem 50. Lebensjahr, mit 5. Mai folgen Reservierungen für jene ab dem 40. Lebensjahr, am 7. Mai für die Gruppe ab dem 30. Lebensjahr und am 10. Mai für alle ab 16 Jahren. Insgesamt werden 326.000 Termine freigegeben, die Injektionen finden bis Mitte/Ende Juni statt, wurde am Mittwoch in St. Pölten angekündigt. Die ersten Injektionen, die ab 3. Mai gebucht werden können, werden ab 10. Mai verabreicht. Die Zweitimpfung findet im Abstand von drei bis sechs Wochen nach dem ersten Termin statt.

Verimpft werden in erster Linie Impfstoffe von Pfizer und Biontech sowie Moderna, aber auch AstraZeneca, hieß es in einer Aussendung. Aufgrund der erwarteten geringen Liefermengen soll der AstraZeneca-Impfstoff allerdings vor allem für Zweitdosen von bereits Geimpften verwendet werden. Voraussichtlich Mitte/Ende Mai erfolgt die erste Auslieferung des Vakzins von Johnson & Johnson, das für den vollen Impfschutz anders als die Impfstoffe der anderen Hersteller nur einmal verimpft werden muss.

„Befreiungsschlag“

Angesichts größerer Vakzinliefermengen könne das Impftempo nun beschleunigt werden, hieß es bei einem Pressegespräch im Landhaus. Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) und Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) appellierten an die Eigenverantwortung, sich gegen Coronavirus impfen zu lassen.

„Es gibt genügend Termine quer übers Land verteilt. Man muss also nicht um Punkt 10.00 Uhr vor dem Computer sitzen und sich anmelden“, fügte Impfkoordinator Christof Constantin Chwojka hinzu. Bei vergangenen Anmelderunden hatte die hohe Nachfrage zu langen Wartezeiten geführt.

Es gelte, eine Durchimpfungsrate von 70 Prozent anzupeilen, sagte Patientenanwalt Gerald Bachinger. Er sprach von einem „Befreiungsschlag“, der sich nun in der Pandemiebekämpfung abzeichne. Solidarität sei keine Einbahnstraße, so Pachinger. „Jetzt ist es Zeit, die Unterstützung an das Gesundheitssystem und den Sozialstaat zurückzugeben und sich impfen zu lassen“, sagte er – mehr dazu in noe.ORF.at.

Jeder Dritte bereits geimpft

414.293 Personen gelten in Niederösterreich mit Stand Dienstag als teilimmunisiert. Weitere 162.541 Menschen sind vollimmunisiert. Das entspricht 24,6 Teilgeimpften je 100 Einwohnerinnen und Einwohner bzw. 9,65 Vollimmunisierten je 100 Einwohnerinnen und Einwohner. „Jeder dritte Niederösterreicher bzw. jede dritte Niederösterreicherin ist bereits geimpft“, sagte Pernkopf.

Anmeldungen über Notruf NÖ

In Niederösterreich konnten sich seit Freitag alle ab 57 Jahren zur Coronavirus-Impfung anmelden. Weil bei der in der Vorwoche gestarteten Buchungsrunde für alle ab 60 noch Termine übrig geblieben sind, wurde die Altersgrenze für Berechtigte gesenkt, wie auch der ORF berichtete.

Die Anmeldung läuft über die Onlinebuchungsplattform von Notruf NÖ. Die Termine können nicht nur von Personen ab 57 Jahren reserviert werden, sondern auch von allen bereits bisher berechtigten Gruppen – dazu gehören unter anderem Gesundheitsberufe, Hochrisikopatienten und Pädagogen.

In der Vorwoche gingen zudem alle 20 Landesimpfzentren in Betrieb, die gemeinsam mit den Ärztinnen und Ärzten in Ordinationen die Immunisierung der impfwilligen Bevölkerung durchführen. Bis zu 100.000 Stiche pro Woche sollen in den Zentren durchgeführt werden, hieß es. Der Lockdown im Bundesland, das rund 1,7 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählt, wird wie geplant am 3. Mai beendet sein.