Landeverbot für Flüge aus Indien ab morgen

Österreich verhängt ab morgen wirksame Einreisebeschränkungen für Indien. Wie Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) vor dem Ministerrat sagte, wird es ein Landeverbot für Direktflüge geben, um die Umgehung der Landeverbote anderer EU-Länder zu verhindern.

Wer in den letzten zehn Tagen auf dem Subkontinent war, muss nach der Einreise in Österreich in Quarantäne. Damit soll die Verbreitung der offenbar in Indien grassierenden Variante des Coronavirus (B.1.617) verhindert werden.

Direkte Linienflüge aus Indien nach Österreich gibt es derzeit nicht. Allerdings will man auch Privat- und Charterflüge verbieten sowie Ausweichflüge zur Umgehung der Landeverbote in anderen EU-Ländern verhindern.

Einreise via Transferflug: Zehn Tage Quarantäne

Wer über Transferflüge nach Österreich einreist und in den letzten zehn Tagen in Indien war, soll in eine zehntägige Quarantäne. Ein Freitesten nach fünf Tagen wird zwar möglich sein, allerdings nur mit PCR- und nicht mehr mit einem Antigen-Test.

Das gilt für Österreicher sowie für andere Personen mit einem Wohnsitz in Österreich. Wer nicht in Österreich lebt, soll schon vor der Reise verpflichtet sein, einen negativen PCR-Test vorzuweisen.

Bei der Virusvariante B.1.617 handelt es sich um eine Kombination der Mutationen aus Großbritannien und Südafrika. Noch ist unklar, ob diese Form vergleichsweise ansteckender und tödlicher ist.

In Österreich gibt es derzeit Landeverbote für Flugzeuge aus Südafrika und Brasilien. Diese gelten bis zum 2. Mai und sollen nun ebenfalls verlängert werden.

Österreich hilft mit Medikamenten im Wert von zwei Mio. Euro

Österreich hilft Indien mit CoV-Medikamenten im Wert von zwei Millionen Euro, wie das Außenministerium per Aussendung mitteilte. Auf Antrag von Bundeskanzler Sebastian Kurz, Vizekanzler Werner Kogler und Außenminister Alexander Schallenberg beschloss die Bundesregierung im Ministerrat heute, das Geld aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF) zur Verfügung zu stellen.

Die Medikamente würden über das Österreichische Rote Kreuz beschafft. „Unterstützung und Solidarität für Indien in dieser schweren Notsituation ist für Österreich selbstverständlich“, sagte Kurz. „Die Pandemie können wir nur gemeinsam weltweit besiegen.“ Kogler ergänzte: „Jetzt heißt es hinschauen, Kräfte bündeln und Hilfe leisten – und zwar rasch.“ Schallenberg sprach von „erschreckenden Bildern“, deswegen seien nun alle gefordert.