Chinas Bevölkerung schrumpft laut Bericht

Chinas Bevölkerung ist einem Medienbericht zufolge erstmals seit einem halben Jahrhundert geschrumpft. Das dürften die Ergebnisse der 2020 durchgeführten Volkszählung zeigen, berichtete die „Financial Times“ heute unter Berufung auf mit den Daten vertraute Personen. Das Thema sei politisch sehr sensibel. Damit werde erst in die Öffentlichkeit gegangen, wenn die Regierungsstellen einen Konsens über die Daten und deren Auswirkungen erreicht hätten. Das Statistikamt, das die Ergebnisse veröffentlichen soll, reagierte auf Reuters-Nachfrage zunächst nicht auf den Bericht.

„Wenn China einen solchen Rückgang bestätigt, wäre das eine große Sache“, sagte Zhiwei Zhang, der in Shenzhen ansässige Chefökonom des Finanzhauses Pinpoint Asset Management. Bisher werde davon ausgegangen, dass das weltweit bevölkerungsreichste Land seinen Höchststand im Jahr 2027 erreichen wird.

Ein Rückgang würde den Druck auf Peking erhöhen, Maßnahmen zu ergreifen, um Paare zu ermutigen, mehr Kinder zu bekommen. Erst 2016 hatte China die jahrzehntelange Ein-Kind-Politik abgeschafft – in der Hoffnung, die Zahl der Babys zu erhöhen. Seither wird offiziell eine Zwei-Kind-Politik vertreten.