SOS Kinderdorf muss Projekt auf Lesbos temporär einstellen

Die Räumung des Flüchtlingslagers Kara Tepe 1 auf der griechischen Insel Lesbos bringt auch die Schließung der dortigen Tagesbetreuungsstätte von SOS Kinderdorf für 200 Kinder und ihre Familien mit sich.

Zwar werde ein Haus in der nahe gelegenen Hauptstadt Mytilini angemietet, doch derzeit sei die Betreuung dort aufgrund der Coronavirus-Maßnahmen nicht möglich, teilte die Hilfsorganisation heute auf APA-Anfrage mit.

Vergangene Woche hatte die griechische Regierung die Schließung des oft als Vorzeigemodell bezeichneten Flüchtlingscamps Kara Tepe 1 auf Lesbos bestätigt. Gründe dafür wurden nicht genannt. Dass die Menschen der gut funktionierenden Einrichtung in das Lager Kara Tepe 2, Ausweichlager nach dem Brand des Camps Moria, gebracht werden, sorgte bei NGOs und Helfern für heftige Kritik. Sie bemängeln die dort herrschenden menschenunwürdigen Zustände.