FPÖ-Chef Hofer geimpft – Kritik am „Grünen Pass“

FPÖ-Chef Norbert Hofer ist gegen Covid-19 geimpft worden. Immunisiert wurde er gestern beim Hausarzt mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer.

Er sei im Burgenland „ganz normal gelistet“ gewesen „wie jeder andere Bürger auch“, wie er heute bei einer Pressekonferenz sagte: „Ich habe keinerlei Beschwerden, spüre gar nichts von der Impfung.“ Kritik gab es von ihm neuerlich am „Comebackplan“ und am CoV-Management der Bundesregierung.

Spaltung der Bevölkerung in „Gut und Böse“

Etwa werde der „Grüne Pass“ zu einer „Stigmatisierung“ und einer Spaltung der Bevölkerung in „Gut und Böse“ führen, kritisierte der FPÖ-Chef. Auch werde damit eine indirekte Test- und Impfpflicht eingeführt. Diese „kann und möchte ich nicht unterstützen“.

Die Zeit sei reif „für eine komplette Öffnung“, jedenfalls dürften keine weiteren Lockdowns mehr folgen, so Hofer: „Wir fordern eine Garantieerklärung der Regierung für den 19. Mai“, sagte Hofer.

Denn die Regierung hatte eine Lockerung bereits für Anfang April in Aussicht gestellt und dann nicht gehalten. Eine nochmalige Verschiebung wäre „eine Katastrophe für die Betriebe“, denn diese brauchten eine gewisse Vorlaufzeit.

Lob für Doskozil

Lob hatte Hofer für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) parat. Dieser habe erkannt, dass Zusperren nicht die Lösung sein könne. Doskozil sei der erste der Landeshauptleute der Ostregion gewesen, der den „Irrweg“ verlassen habe.

Und wenn man die Linie von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner betrachte, „kann ich Doskozil verstehen, dass er der Bundes-SPÖ den Rücken kehrt“.

„Comebackplan“: Nur „schöne Überschriften“

Der „Comebackplan“ der Regierung sei zwar „groß inszeniert“ worden, nach einer Klausur seien dann aber nur „schöne Überschriften“ übrig geblieben. Dabei hätte die Regierung nicht so lange zuwarten müssen, um „einfache Punkte aus dem Regierungsprogramm“ abzuarbeiten, meinte Hofer, der eine Steuersenkung verlangt. Stattdessen wolle die Regierung Steuern aber im Bereich der Mobilität erhöhen.

Dabei sei der heimische Verkehr nicht der große CO2-Produzent, sondern der Transit, so der FPÖ-Chef. Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) dürfe offenbar nach „Lust und Laune“ ihre Ideologie ausleben, meinte er im Hinblick auf das vor Kurzem ventilierte Klimaschutzpaket.

„Die Menschen brauchen dringend Geld“, sagte der FPÖ-Chef, der neuerlich für einen „Österreich-Tausender“ warb. Dieser soll pro Kopf und auch für Dienstleistungen im Land gelten und so den Konsum ankurbeln.