Industrie im Aufwärtstrend – Lieferengpässe verschärft

Die heimische Industrie ist im April voll in Fahrt gekommen, und der Optimismus hält an. Noch heuer dürfte das Produktionsniveau von vor der CoV-Krise erreicht werden.

Es gibt einen starken Beschäftigungsaufbau und ein bemerkenswert starkes Wachstum im Neugeschäft. Der „EinkaufsManagerIndex“ der UniCredit Bank Austria ist auf 64,7 Punkte gestiegen, den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1998. Das bedeutet Rekordwachstum. Die Lieferengpässe verschärfen sich aber.

„Rückenwind“ aus Asien und den USA

„Gestützt auf den Rückenwind aus dem asiatischen Raum und den USA hat sich in Österreich, im Gleichschritt mit den anderen Ländern Europas, die Erholung der Industrie im April erneut beschleunigt“, analysiert UniCredit-Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Nach dem starken Einbruch während der ersten Welle der Pandemie im Frühjahr 2020 befinde sich die Industrie bereits seit der zweiten Jahreshälfte im Aufwind. Seit dem Frühjahr 2021 nutze sie die Unterstützung durch die weltweit hohe Nachfragedynamik für ein besonders hohes Wachstumstempo, das die heimische Industrie noch im laufenden Jahr zum Produktionsniveau von vor der Krise aufschließen lassen dürfte.

„Der Anstieg des Neugeschäfts im Rekordtempo hat im April erneut zu einer starken Ausweitung der Produktion der österreichischen Industrie geführt, die folglich den Beschäftigtenstand kräftig erhöht hat“, so Bruckbauer zu den Umfrageergebnissen. „Die Kehrseite der schwungvollen Erholung sind extrem lange Lieferzeiten für viele Vormaterialien. Diese Engpässe treiben die Preise im Einkauf rasant nach oben.“

Verlängerte Lieferzeiten

Die heimischen Betriebe erhöhten ihre Einkaufsmenge so stark wie nie zuvor, trotzdem war es ihnen nicht möglich, die zusätzliche Nachfrage zu erfüllen. So stieg der Index für die Auftragsrückstände in der österreichischen Industrie im April auf einen neuen historischen Höchststand von 67 Punkten.

Im Gleichschritt verlängerten sich die Lieferzeiten auf beide Seiten der Lieferkette in neuem Rekordtempo. Neben Engpässen bei verschiedenen Rohstoffen waren dafür auch eingeschränkte Transportkapazitäten und die Auswirkungen der Blockade des Sueskanals verantwortlich.