Europa nun Weltregion mit meisten E-Autos

Während der Absatz von Autos im Coronavirus-Jahr 2020 weltweit zurückgegangen ist, hat es beim Verkauf von E-Autos Zuwächse gegeben. Drei Millionen E-Autos kamen 2020 neu dazu.

Inzwischen fahren zehn Millionen strombetriebene Autos weltweit, dazu kommen noch eine Million Kleintransporter und Schwerfahrzeuge und 25 Mio. Zweiräder, schreibt die Internationale Energieagentur (IEA). Europa liegt nach einer Verdoppelung der Neuzulassungen mit 1,4 Mio. E-Autos erstmals vor China (1,2 Mio.).

Das laufende Jahrzehnt dürfte einen großen Anstieg bei Elektroautos auf 145 Millionen mit sich bringen, erwartet die IEA. Das wären trotzdem erst sieben Prozent aller Fahrzeuge.

Die IEA sieht das große Potenzial von E-Autos auf dem Weg zur CO2-Reduktion, warnt aber vor übertriebenen Erwartungen. E-Fahrzeuge sparen derzeit über den gesamten Zyklus von der Produktion bis zur Verschrottung nur etwa 20 bis 30 Prozent CO2 im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen, in Ländern mit umweltfreundlicher Stromproduktion etwa 50 Prozent.

2020 haben E-Fahrzeuge im Vergleich zu einer Nutzung gleichwertiger Fahrzeuge mit Benzin oder Diesel 50 Mio. Tonnen CO2-Einsparung gebracht. Das war vor allem den Elektrozweirädern in China zu verdanken.

Sprung bei Förderungen

Ein Grund für den starken Anstieg von E-Auto-Verkäufen war der Sprung bei den Förderungen in Europa. Dank Europa stiegen die weltweiten staatlichen Förderungen um ein Viertel auf 14 Mrd. Dollar (11,6 Mrd. Euro). Die Ausgaben der Konsumenten für E-Autos legten zugleich von 85 auf 120 Mrd. Dollar zu.

Der Anteil der Förderungen an den gesamten Ausgaben hat sich seit 2015 von rund 20 auf zehn Prozent halbiert. Das sei ein Zeichen, dass zunehmend Konsumentinnen und Konsumenten Elektroautos als erste Wahl sehen, meint die IEA.

Weltweit standen 2020 370 verschiedene Elektroautomodelle zur Verfügung, wobei die Hälfte davon SUVs sind. Die IEA verweist darauf, dass SUVs das am stärksten wachsende Marktsegment darstellen und Autofirmen dafür belohnt werden, diese großen und schweren Fahrzeuge auf Strom umzustellen. Einerseits, weil bei den hohen Preisen die Kosten besser untergebracht werden können, andererseits, weil ein umgestellter SUV mehr CO2 einspart als ein Kleinwagen.

E-Autos sind aber nicht der einzige Verkehrsbereich, der elektrifiziert wird. 25 Millionen Elektrozweiräder wurden verkauft, großteils in Asien. Rund 435.000 Lieferwagen sind inzwischen mit Strom unterwegs, dazu kommen 600.000 Busse, meist in Städten, und 31.000 schwere Lkws.