NRA-Chef wegen Videos von Elefantenjagd unter Druck

Eine auf Video festgehaltene Trophäenjagd des obersten US-Waffenlobbyisten Wayne LaPierre in Botsuana hat in den USA für Entsetzen gesorgt – und für Häme.

NRA-Präsident Wayne LaPierre
APA/AFP/Jim Watson

In dem von der Zeitschrift „The New Yorker“ und der Organisation Trace veröffentlichten Video aus dem Jahr 2013 ist zu sehen, wie der Chef der mächtigen Waffenlobby NRA erfolglos versucht, einem angeschossenen Elefanten den Gnadenschuss zu versetzen.

Das Video zeigt zunächst, wie LaPierre das Tier durch einen ersten Schuss verletzt. Aus kurzer Distanz zielt er dann drei weitere Male auf den Elefanten – doch die Schüsse gehen alle daneben. Den tödlichen Schuss auf das Tier feuert schließlich einer von LaPierres Jagdbegleitern ab.

Schwanzspitze abgeschnitten: „Sieg!“

Auf dem Video ist auch LaPierres Frau Susan zu sehen, die einen Elefanten tötet und anschließend dessen Schwanzspitze abschneidet. Dabei ruft sie: „Sieg!“

Die Gründerin der Organisation Moms Demand Action, Shannon Watts, schrieb auf Twitter, der NRA-Chef habe es geschafft, sowohl Jäger als auch Waffenbesitzer gegen sich aufzubringen, „weil das nicht nur unmenschlich ist, sondern auch, weil er ein furchtbarer Schütze ist“.

Die NRA steht bereits wegen Veruntreuungsvorwürfen der New Yorker Staatsanwaltschaft gegen ihre Führung unter Druck. Im Jänner hatte die Lobbyorganisation Insolvenz angemeldet und Antrag auf Gläubigerschutz bei einem Konkursgericht im texanischen Dallas gestellt. Mit dem Manöver wollte die Organisation ihrer weiteren juristischen Verfolgung in New York entkommen.