Nobelpreisgipfel: „Müssen Beziehung zur Erde neu erfinden“

Mehrere führende Expertinnen und Experten haben die Welt zum dringenden Handeln für eine nachhaltigere Zukunft der Erde aufgerufen. Die Menschheit stehe vor neuen Herausforderungen beispiellosen Ausmaßes, erklärten knapp 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Anschluss an den virtuellen Nobelpreisgipfel „Unser Planet, unsere Zukunft“, den die Nobelstiftung und andere Organisationen in der ersten Wochenhälfte erstmals ausgerichtet hatten.

„Wir müssen unsere Beziehung zum Planeten Erde neu erfinden“, sagten die Unterzeichner der gemeinsamen Abschlusserklärung. Für die Zukunft allen Lebens auf der Erde bestehe ein existenzieller Bedarf, Wirtschaften und Gesellschaften aufzubauen, die die Harmonie des Erdsystems unterstützten, anstatt sie zu stören. Dabei dränge die Zeit. „Das nächste Jahrzehnt ist entscheidend. Die globalen Treibhausgasemissionen müssen halbiert und die Zerstörung der Natur gestoppt und umgekehrt werden.“

Für den Onlinegipfel waren mehrere Nobelpreisträger und andere Spitzenkräfte aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Jugendbewegungen zusammengekommen, um Schritte zu erkunden, mit denen die Welt noch in diesem Jahrzehnt in eine nachhaltigere und wohlhabendere Zukunft für alle geführt werden kann. Dabei standen vor allem der Kampf gegen Klimakrise und Artenverlust, die Verringerung von Ungleichheiten und der Fortschritt von Technologien im Fokus.

Die globale Pandemie, eine Krise der Ungleichheit sowie Umwelt-, Klima- und Informationskrisen hingen miteinander zusammen und gefährdeten die enormen menschlichen Fortschritte, hieß es in der Stellungnahme. Besonders beunruhigend sei dabei, dass viele der negativen Folgen der globalen Veränderungen vor allem dort zu erwarten seien, wo die Ärmsten sowie indigene Völker lebten.