Südkoreaner werfen 500.000 Flugblätter über Nordkorea ab

Eine Gruppe aus Südkorea hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen trotz eines neuen Verbots Gasballons mit einer halben Million Flugblättern nach Nordkorea geschickt, die Kritik an der Führung in Pjöngjang enthalten.

An die insgesamt zehn Ballons seien auch 5.000 Ein-Dollar-Geldscheine geheftet gewesen, wie der aus Nordkorea geflüchtete Leiter der Gruppe Fighters for a Free North Korea (Kämpfer für ein freies Nordkorea), Park Sang Hak, heute mitteilte.

Das Vereinigungsministerium in Seoul bestätigte die Angaben nicht. Es wäre die erste solche Aktion, seit Ende März eine Gesetzesänderung in Kraft trat, wonach das Versenden von Flugblättern und anderer Dinge an der militärischen Demarkationslinie zwischen beiden Ländern verboten ist. Verstöße können mit bis zu drei Jahren Haft oder mehr als 22.000 Euro Geldstrafe geahndet werden.

Die südkoreanische Regierung begründet das Verbot damit, dass sich beide Länder geeinigt hätten, auf gegenseitige Verleumdungen und Flugblattaktionen an der Grenze zu verzichten. Auch gefährdeten solche Aktionen die Sicherheit.

Nordkorea hatte wiederholt verärgert reagiert. Im vergangenen Jahr hatte die international isolierte Führung in Pjöngjang nach einer solchen Aktion die Kommunikationsleitungen zwischen beiden Ländern gekappt und ein Verbindungsbüro an der Grenze gesprengt.