Erstes Haus aus 3-D-Drucker bezogen

In den Niederlanden hat ein Paar Europas erstes offiziell bewohnbares und kommerziell genutztes 3-D-Druck-Haus bezogen. Das berichtete heute der britische „Guardian“. Das weiße Haus mit einer kurvigen Fassade und einem abgerundeten Dach befindet sich im niederländischen Eindhoven, bei den Mietern handelt es sich um ein pensioniertes Paar aus Amsterdam.

Das 94 Quadratmeter große Haus besteht aus 24 Bauteilen, die mit einem riesigen 3-D-Drucker produziert und dann auf dem Grundstück zusammengesetzt wurden. Die Bauteile wurden dabei Schicht für Schicht aus einer speziellen Art von Zement geformt. Dadurch ist nicht nur die gerundete Form möglich, das Mauerwerk bekam auch die notwendige Stabilität.

3-D-Drucker „schlafen nicht“

Der Chef des Bauunternehmens Saint-Gobain Weber Beamix, Bas Huysmans, sagte gegenüber dem „Guardian“, dass die Produktion der Bauteile nur 120 Stunden gebraucht habe. Ein 3-D-Drucker müsse „nicht essen, nicht schlafen, sich nicht ausruhen“. International experimentiert die Baubranche bereits länger mit 3-D-Druck. Er wird auch als Chance gesehen, weniger Zement zu verbrauchen.

Das Haus entstand in einer Kooperation zwischen der Technischen Universität Eindhoven und dem Immobilieninvestor Vesteda. Fünf weitere Häuser werden nach dem Konzept errichtet. Die Miete beträgt rund 800 Euro, die neuen Mieter zeigen sich zufrieden: Das Haus sei „schön“ und vermittle die Sicherheit eines Bunkers.