In Myanmar sind heute erneut Tausende Menschen gegen die Militärjunta auf die Straße gegangen. In der Wirtschaftsmetropole Yangon riefen die überwiegend jugendlichen Demonstrierenden zu einer „Frühlingsrevolution“ auf, wie AFP-Reporter berichteten. In Hsipaw im nördlich gelegenen Bundesstaat Shan kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Demonstrierenden. Laut lokalen Medienberichten kamen mindestens fünf Demonstranten ums Leben, wie die dpa berichtete.
Im Shan-Staat im Osten starben den Berichten zufolge zwei Menschen, im Kachin-Staat im Norden einer und in der benachbarten Sagaing-Region zwei. Mindestens 20 Menschen seien teils schwer verletzt worden.
Auch in der Region Mandalay gingen Hunderte Menschen auf die Straße. Angeführt von Mönchen in safrangelben Gewändern schwenkten sie die Fahne der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) der von den Militärs gestürzten De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi.
Laut örtlichen Medienberichten jagten Sicherheitskräfte die Demonstrierenden in Yangon durch die Straßen und nahmen viele von ihnen fest. In der Stadt waren zudem in der Früh mehrere Explosionen zu hören. Die Behörden machen für die immer häufiger zu hörenden Explosionen „Aufrührer“ verantwortlich.
Gewalt gegen Demonstrierende
Das Militär hatte am 1. Februar in Myanmar die Macht an sich gerissen und damit eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem Land vorerst beendet. Die Junta sieht sich seitdem massiven Protesten gegenüber. Armee und Polizei gehen mit brutaler Gewalt gegen Demonstrierende vor.
Nach Angaben von Aktivisten und Aktivistinnen wurden seit dem Putsch fast 760 Zivilpersonen getötet. Die Junta beziffert die Zahl der getöteten Demonstrierenden auf 258. Zudem seien 17 Polizisten und sieben Soldaten getötet worden.