Kommission will Einreise nach Europa erleichtern

Die EU-Kommission will die Einreise in die Europäische Union wieder erleichtern. So sollen künftig auch wieder touristische Aufenthalte von Personen aus Drittstaaten möglich sein, schlägt die Behörde vor.

Es sei Zeit, den europäischen Tourismus wieder in Schwung zu bringen und grenzüberschreitende Freundschaften neu aufleben zu lassen, schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Allerdings handelt es sich zunächst nur um Vorschläge, über die nun noch die EU-Staaten beraten müssen. Die Entscheidung, wer einreisen darf, liegt letztlich bei jedem einzelnen Land.

Keine Auflagen für vollständig Geimpfte

Konkret schlägt die EU-Kommission vor, dass die Einschränkungen bei der Einreise in die EU für vollständig Geimpfte fallen sollen. Anerkannt werden sollen Impfungen mit den in der EU zugelassenen Präparaten.

Voraussetzung für die Einreise sei dann, dass eine Person aus einem Land komme, in dem eine „gute epidemiologische Situation“ herrsche, heißt es in einem Vorschlag an die Mitgliedsstaaten. Zudem müsse die Person einen vollständigen Impfschutz mit einem Vakzin vorweisen, das in der Europäischen Union zugelassen ist.

Kindern, die sich derzeit noch nicht impfen lassen können und mit ihren geimpften Eltern reisen, solle mit negativem PCR-Test ebenfalls die Einreise erlaubt sein. Einige EU-Staaten erlauben Geimpften schon jetzt die Einreise.

Anhebung von Grenzwert

Doch könnten nach den Vorschlägen der EU-Kommission künftig auch viele Menschen einreisen, die nicht geimpft sind. Derzeit ist die Einreise für Touristen ohne zwingenden Grund nur aus sieben Nicht-EU-Staaten möglich, in denen die Viruslage gut ist. Kriterien dafür sind etwa die Anzahl der Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen 14 Tagen, die Test- sowie die Positivrate in einem Land.

Die EU-Kommission will nun zumindest ein Kriterium aufweichen. So soll der Grenzwert für die Anzahl von Neuinfektionen von 25 auf 100 angehoben werden. Das sei noch immer deutlich unter dem EU-Durchschnitt von mehr als 420.

Für den Fall, dass sich die epidemiologische Lage in einem Land vor allem wegen einer besorgniserregenden Virusvariante schnell verschlechtert, schlägt die EU-Kommission eine Art Notbremse vor. Dann könne ein EU-Staat die Einreise aus diesem Land unverzüglich wieder einschränken. Zudem sollten sich die EU-Staaten untereinander abstimmen.