Lufthansa verpasst Frachtflugzeugen „Haifischhaut“

Lufthansa-Flugzeuge sollen künftig mit Hilfe einer neuartigen Oberflächenfolie Sprit sparen. Die von BASF entwickelte Oberfläche sei der gerippten Haut von Haifischen nachempfunden, berichteten beide Unternehmen heute.

Mit der besseren Aerodynamik könne die Luftreibung um etwa ein Prozent gemindert werden, sodass beim Einsatz an der gesamten Lufthansa-Frachterflotte jährliche Einsparungen von 3.700 Tonnen Kerosin möglich seien. Damit würde die Emission von rund 11.700 Tonnen klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) vermieden, was rund 48 Frachtflügen von Frankfurt nach Schanghai entspreche.

Lufthansa-Folie imitiert die Eigenschaften von Haifischhaut
Lufthansa Technik AG/Sonja Brüggemann

Ab dem kommenden Jahr sollen die Frachter der Lufthansa Cargo, zehn Jets vom Typ Boeing 777, mit der neuen Folie beklebt werden. Es geht um die Rumpfunterhälfte bis zu den Seitenflächen, wo bei Frachtern keine störenden Fensterreihen vorhanden sind. Auch Teile des Flügels würden beklebt, berichtete ein Sprecher der Lufthansa Technik.

Probeflüge mit 747

Insgesamt geht es um rund 800 Quadratmeter „Haifischhaut“ pro Flugzeug. Bisher wurde die Folie auf rund 500 Quadratmetern am Unterrumpf eines Boeing-747-Jumbos erprobt. Dafür hatte Lufthansa Technik auch die Zulassung durch die Europäische Flugsicherheitsbehörde (EASA) erreicht.

Lufthansa Technik und BASF beabsichtigen, die neue Technologie konsequent in Richtung zusätzlicher Flugzeugtypen und noch größerer Flächen weiterzuentwickeln. In ersten Modellrechnungen ließen sich mit der „Haifischhaut“ bis zu drei Prozent der CO2-Emissionen vermeiden, erklärten die Unternehmen.