Intensivmediziner: Handhygiene beibehalten

Die in der CoV-Krise neu gelernte Hygienekultur sollte auch darüber hinaus fixer Bestandteil des Alltags bleiben. Das betonte die Gesellschaft für Anästhesie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) anlässlich des morgigen Internationalen Tages der Händehygiene.

Richtige Handhygiene könne zahlreiche Fälle von schweren Infektionen verhindern. Die WHO hebt heuer unter dem Motto „Sekunden retten Leben – wasche Deine Hände“ vor allem Hygiene im Gesundheitswesen hervor.

In den vergangenen 14 Monaten der SARS-CoV-2-Pandemie habe Handhygiene in der breiten Öffentlichkeit eine neue Bedeutung und Aktualität bekommen. „Händehygiene ist viel stärker im Lebensalltag der Menschen verankert und es besteht mehr Hygienebewusstsein denn je zuvor. Das ist erfreulich, denn wer sich regelmäßig und gründlich die Hände wäscht, entfernt wirksam Krankheitserreger von den Händen und trägt damit zum Schutz für sich und andere bei“, erläuterte ÖGARI-Präsident Walter Hasibeder.

Dass die regelmäßige und vor allem auch richtig durchgeführte Hygiene zur Eindämmung von Infektionen eine zentrale Bedeutung hat, wird durch zahlreiche Studien belegt. So zeigte beispielsweise eine Untersuchung der London School of Hygiene and Tropical Medicine, dass das Händewaschen mit Seife 84 Prozent gefährlicher Erreger auf den Händen beseitigt – bei Waschen mit Wasser alleine ist das nur bei 48 Prozent der Erreger der Fall.

Desinfektionsmittel nur „begrenzt viruzid“

In Sachen Handdesinfektion betonte die Hautärztin Mahitab Khalifa, dass alle Desinfektionsmittel mit dem Begriff „begrenzt viruzid“ gegen das Coronavirus wirksam sind. Gewarnt sei vor Begriffen wie „reinigendes Handgel“ und „Hygienegel“ aus der Kosmetikindustrie.

Diese Art der Produkte wirken nicht gegen Bakterien und Viren, berichtete sie in einer Aussendung des Unternehmens Schülke in Österreich, das u. a. Desinfektionsmittel herstellt. Wirksame Desinfektionsmittel seien Biozide, die niemals als „biologisch“ oder „natürlich“ beworben werden dürfen, erläuterte Khalifa.