Gemüsezucht in Antarktis: Testlauf geht weiter

Das Extremgärtnern in einer unwirtlichen Region geht in eine neue Runde: Um das Gewächshaus nahe der Neumayer-III-Station in der Antarktis kümmert sich seit Jänner die Botanikerin Jess Bunchek von der US-Raumfahrtbehörde (NASA). Vor ein paar Tagen fuhr sie die erste Salat- und Kräuterernte ein, wie sie gestern bei einer Onlineliveschaltung ins Gewächshaus sagte.

Bunchek erforscht, wie Astronauten zukünftiger Mond- und Marsmissionen mit möglichst wenig Zeit- und Energieeinsatz viel frisches Gemüse züchten können. Sie bleibt über ein Jahr in der Antarktis, so wie auch das zehnköpfige Team der vom deutschen Alfred-Wegener-Institut betriebenen Neumayer-III-Station.

Seit drei Jahren steht das vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) errichtete 13 Quadratmeter große Gewächshaus „Eden ISS“ in der Antarktis. Als erster Gärtner war DLR-Ingenieur Paul Zabel über ein Jahr vor Ort und Stelle, um zu säen, zu wässern, zu ernten und die Prozesse zu dokumentieren. Die Pflanzen wachsen ohne Erde unter künstlichem Licht und werden mit einer Nährstofflösung besprüht.