Person hält einen Karton mit Impfdosen in die Kamera
APA/Helmut Fohringer
Für 2022 und 2023

Österreich kauft 42 Mio. Impfdosen

Österreich deckt sich auch für die kommenden Jahre mit Impfstoff ein. Wie die Regierung am Mittwoch vor dem Ministerrat bekanntgab, beschließt sie den Kauf von 42 Millionen zusätzlichen Impfdosen für die Jahre 2022/2023. Dafür nimmt sie 800 Mio. Euro in die Hand – mit der Option auf Aufstockung.

Impfdosen, die nicht gebraucht werden, können entweder weiterverkauft oder im Rahmen multilateraler Hilfsprogramme gespendet werden. Die zusätzlichen Kosten werden laut Regierung aus dem CoV-Krisenfonds bedeckt. Von den zusätzlichen 42 Mio. Dosen entfallen 35 Mio. auf Pfizer und Biontech, drei Mio. auf Moderna und vier Mio. auf Johnson & Johnson.

Aktuell geht man davon aus, dass nach der ersten Immunisierung weitere Auffrischungsimpfungen notwendig sein werden, gegebenenfalls auch mit an neue Varianten angepassten Impfstoffen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vor dem Ministerrat.

CoV: Zehn Prozent vollimmunisiert

Zurzeit ist in Österreich das Augenmerk auf die aktuelle Impfkampagne gerichtet. Diese ist erst zu Ostern im großen Stil ins Rollen gekommen, und nun gilt es, bis zum Sommerbeginn einem möglichst großen Teil der erwachsenen Bevölkerung zumindest die erste Teilimpfung zu ermöglichen.

„Einerseits ist noch nicht bekannt, wie lange der Impfschutz nach Grundimmunisierung letztendlich anhält. Andererseits ist derzeit auch unklar, ob und in welchem Ausmaß zukünftig weitere Impfungen aufgrund neuer Varianten von SARS-CoV-2 notwendig sein werden, um weiter und dauerhaft einen optimalen Impfschutz zu bieten“, heißt es im Ministerratsvortrag.

Beschlüsse zu „Grünem Pass“

Zurzeit ist freilich in Österreich – wie auch in der restlichen EU – das Augenmerk noch auf die aktuelle Impfkampagne gerichtet. Diese ist erst zu Ostern im großen Stil ins Rollen gekommen, und nun gilt es, bis zum Sommerbeginn einem möglichst großen Teil der erwachsenen Bevölkerung zumindest die erste Teilimpfung zu ermöglichen. Bisher haben rund 27 Prozent der österreichischen Bevölkerung zumindest eine Impfung erhalten. Zehn Prozent sind bereits vollimmunisiert, haben also bereits beide Impfungen hinter sich.

Entscheidend ist der Impffortschritt nicht zuletzt für die weitere wirtschaftliche Entwicklung. Gerade für Österreich ist eine Wiederbelebung des Tourismus im Sommer von zentraler Bedeutung. Eine entscheidende Rolle soll dabei der „Grüne Pass“ spielen. Weitere Details dazu präsentierten am Dienstag Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP).

Die entsprechenden Beschlüsse dazu standen im Ministerrat am Mittwoch ebenfalls an. Kurz bekräftigte vor der Regierungssitzung erneut, dass er nicht rasch einheitliche europäische Regelungen erwarte und Österreich daher eine eigene brauche.

Großbritannien plant dritte Impfung im Herbst

Dass es mit der Grundimmunisierung nicht getan sein wird, machten zuletzt Israel und Großbritannien deutlich. In Israel ist eine dritte Impfung bereits fix. Großbritannien geht die Planung nun an: Jede Bürgerin und jeder Bürger über 50 Jahre soll ab Herbst ein Angebot für eine dritte Coronavirus-Impfung erhalten.

Zu diesem Zweck bestellte die britische Regierung 60 Millionen Dosen von Pfizer und Biontech. Das ist mehr als eine Verdoppelung der bisherigen Bestellungen des Vakzins, von dem London damit insgesamt 100 Millionen Dosen kauft. Damit sollen Auffrischungsimpfungen im Herbst im großen Stil möglich werden.

Wie die Zeitung „The Times“ berichtete, teste man unter der Aufsicht des Epidemiologen und Regierungsberaters Chris Whitty zwei Optionen. Entweder werde man mit modifizierten Impfstoffen arbeiten, die auch gegen neue Varianten wirksam seien, oder die dritte Impfung werde mit den Vakzinen von Pfizer und Biontech, AstraZeneca und Moderna vorgenommen. Das sind die drei derzeit zugelassenen Impfstoffe.

Israel bestellte bereits für Herbst nach

Rund zwei Wochen vor Großbritannien schloss auch Israel einen Deal mit Pfizer über die Lieferung von Millionen Dosen im Herbst für ein Auffrischungsprogramm ab. Israel hofft, dass das Vakzin dann bereits modifiziert ist und besser gegen verschiedene Varianten schützt, wie Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bei der Präsentation des Deals sagte. Auch Moderna soll angekauft werden. In dem Land mit etwa neun Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern sind bereits mehr als fünf Millionen vollständig geimpft.