ORF investiert 310 Mio. Euro in Film- und TV-Wirtschaft

Der ORF investiert in den kommenden drei Jahren 310 Mio. Euro in die heimische Film- und TV-Wirtschaft. ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Vertreter der heimischen Filmbranche unterzeichneten heute die Einigung über das Auftragsvolumen. Es kommt damit zu einem Anstieg gegenüber dem Vergleichszeitraum bis 2021, für den man sich auf 305 Mio. Euro geeinigt hatte.

Wrabetz betonte die jahrzehntelange gute Zusammenarbeit des ORF als größten Auftraggebers für die österreichische Filmwirtschaft mit den heimischen Branchenvertretern.

Trotz der großen CoV-bedingten Herausforderungen habe man sich dazu entschlossen, das bisher größte Auftragsvolumen für die kommenden Jahre frühzeitig zu vergeben. Man wolle den Menschen gerade dann, wenn sie viel Zeit zu Hause verbringen würden, neben Information auch Unterhaltendes bieten, so der ORF-Generaldirektor.

Internationale Produktionen mit jungen Talenten

„Österreich ist ein Land, das überproportional Talent hat. Das sehen wir vor allem in der Filmwirtschaft“, sagte ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner. Als Antwort auf globale Plattformen habe man in der Vergangenheit gemeinsam österreichische Marken geschaffen. Dabei schöpfe man das Potenzial österreichischer Profis und junger Talente jeglichen Alters und Geschlechts aus, um auch internationale Produktionen stemmen zu können.

John Lueftner, geschäftsführender Gesellschafter der Superfilm, bedankte sich für das Vertrauen in die Filmwirtschaft. Er machte aber darauf aufmerksam, dass der Fernsehfonds Austria „hoffnungslos unterdotiert“ sei.

„Wenn das so bleibt, stehen wir im nächsten Jahr vor groben Schwierigkeiten“, so Lueftner. „Ein gutes Stück Österreich“ sah Florian Gebhardt, Vizepräsident der Film Austria, durch die Vereinbarung gesichert. Denn besonders fiktionale Programme würden dem Land Identität verschaffen.

Erhöhung des Frauenanteils ohne Quote geplant

Eine spezielle Regelung zur Vergabe des Auftragsvolumens zu gleichen Teilen an Männer und Frauen – wie es vor wenigen Wochen das Österreichische Filminstitut mit seinen Filmfördermitteln schrittweise bis 2024 beschlossen hat – ist beim ORF nicht vorgesehen.

„Wir haben auch ohne Regelungen gezeigt, dass wir den Anteil von Frauen auch hinter der Kamera in unterschiedlichsten Funktionen gesteigert haben. Das werden wir auch fortsetzen“, sagte Wrabetz. Zechner fügte hinzu, dass der ORF in den vergangenen Jahren den Frauenanteil auch dort erhöht habe, wo er nicht gesetzlich dazu verpflichtet sei.