Teststäbchen wiederverwendet: Festnahmen auf Sumatra

Auf der indonesischen Insel Sumatra sollen Mitarbeiter einer staatlichen Firma bereits benutzte Stäbchen für Coronavirus-Antigen-Tests gewaschen, neu verpackt und bei anderen Testpersonen wiederverwendet haben.

Im Norden der Insel seien fünf Verdächtige festgenommen worden, sagte der örtliche Polizeisprecher Hadi Wahyudi heute. Sie hätten auf dem Flughafen der Hauptstadt Medan für die Firma Kimia Farma gearbeitet, hieß es.

Die Festgenommenen sollen schon seit Dezember die Wattestäbchen für Nasenabstriche mehrmals verwendet haben. „Wir werden hochrangige Mitarbeiter der Firma befragen, um der Sache auf den Grund zu gehen“, betonte Wahyudi. Den Verdächtigen drohten sechs Jahre Gefängnis, wenn sie für schuldig befunden würden, gegen die Gesundheits- und Verbraucherschutzgesetze verstoßen zu haben. Sie sollen pro Tag umgerechnet fast 2.000 Euro Profit gemacht haben, indem sie Passagiere für bereits benutzte Test-Kits zahlen ließen.

In Indonesien benötigen alle Reisenden einen negativen Test, bevor sie ein Flugzeug besteigen. Der Betrug war im April ans Tageslicht gekommen, als sich ein Polizist als Passagier getarnt im Flughafen testen ließ und den Schwindel bemerkte. Ob sich Menschen durch die Stäbchen mit dem Virus infiziert haben und ob es zu falschen Testergebnissen gekommen ist, wird noch untersucht.