Kocher will Kurzarbeit als Sicherheitsnetz erhalten

ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher gibt sich optimistisch in puncto Arbeitsmarkt. Er erwarte, dass mit der geplanten Öffnung am 19. Mai „die schlimmste Zeit glücklicherweise hinter uns liegt“, so Kocher gestern bei einer Podiumsdiskussion in Wien. Derzeit seien insgesamt 240.000 Menschen in Österreich zur Kurzarbeit vorangemeldet.

„Wir werden natürlich die Kurzarbeit so umgestalten in der Phase fünf ab 1. Juli, dass die Betriebe, die sie noch brauchen, eine Absicherung haben und die Kurzarbeit weiter nutzen können“, präzisierte Kocher. Falls es im Herbst doch schlechter kommen sollte als erwartet, werde die Kurzarbeit wieder ein Sicherheitsnetz sein. Geplant sei, die Phase fünf der Kurzarbeit noch im Mai vorzustellen.

Starker Rückgang bei Lehrlingen

Trotz Bremsen aufgrund von Kurzarbeit und Wiedereinstellungszusage sank im vergangenen Jahr die Anzahl der Tourismusbeschäftigten um mehr als 40.000. Besonders dramatisch sei der Rückgang bei der Einstellung von Lehrlingen gewesen, sagte Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP). In Gastronomie und Tourismus seien im letzten Jahr um gut ein Viertel weniger Lehrlinge angestellt worden. Hier soll nun angesetzt werden.

„Arbeitskräftemangel gehört zu den größten Herausforderungen für unseren heimischen Tourismus“, so die Ministerin. Viele seien in andere Branchen gewechselt. 2010 waren durchschnittlich noch 180.000 Menschen in der Hotellerie und Gastronomie tätig gewesen, bis 2019 stieg die Beschäftigung in dieser Branche auf mehr als 220.000. 2020 ging die Zahl der Tourismusmitarbeiter auf 178.025 zurück.