Ranghohe Republikanerin warnt vor „Trump-Personenkult“

Im Machtkampf bei den Republikanern hat eine der führenden Abgeordneten der Partei im US-Repräsentantenhaus eindringlich eine Abkehr von Ex-Präsident Donald Trump gefordert.

Liz Cheney appellierte in einem gestern (Ortszeit) veröffentlichten Gastbeitrag für die „Washington Post“ an ihre Parteikollegen und -kolleginnen, für echte konservative Werte einzustehen und sich „von dem gefährlichen und antidemokratischen Trump-Personenkult“ abzuwenden.

Als Vorsitzende der Republikanischen Konferenz im Repräsentantenhaus ist Cheney die dritthöchste Abgeordnete ihrer Fraktion. Trump fordert, sie von diesem Führungsposten zu entfernen. Cheney kritisierte erneut die anhaltende Behauptung Trumps, er sei durch Betrug um seinen Sieg bei der Wahl im vergangenen November gebracht worden.

Republikanische Partei an „Wendepunkt“

„Seine Botschaft: Ich bin immer noch der rechtmäßige Präsident, und Präsident (Joe) Biden ist illegitim. Trump wiederholt diese Worte jetzt mit vollem Wissen, dass genau diese Art von Sprache am 6. Jänner Gewalt provoziert hat“, so Cheney. Damals hatten Trump-Anhänger das Kapitol gestürmt, wo die Abgeordneten und Senatoren Bidens Sieg amtlich machen wollten.

Cheney schrieb weiter: „Die Republikanische Partei ist an einem Wendepunkt.“ Die Partei stehe vor der Entscheidung, sich Trumps „Kreuzzug“ gegen das legitime Wahlergebnis anzuschließen oder die Wahrheit und Verfassungstreue zu wählen.

Trump bezeichnete Cheney in seinem Blog als „kriegshetzerische Närrin“. US-Medien berichten, Cheney könnte von ihren Parteikollegen bereits in der kommenden Woche aus dem Führungsamt gewählt werden.