Mehr als 50 Tote bei Kampf um Wasserressourcen in Zentralasien

Der jüngste Grenzstreit zwischen Kirgistan und Tadschikistan in Zentralasien hat insgesamt 55 Menschen das Leben gekostet. Die tadschikische Seite berichtete gestern von 19 Toten und 89 Verletzten. Kirgistan hatte die Zahl der während des mehrtägigen Konflikts Getöteten mit 36 angegeben und von 189 Verletzten gesprochen. Die Regierungen beider Länder an der Grenze zu China gaben sich gegenseitig die Schuld für das Auflammen des Konfliktes vergangene Woche.

Kirgisischer Soldat vor einer Wasserverteilerstation an der Grenze zu Tadschikistan
APA/AFP/Vyacheslav Oseledko

Seit einem neuen Anlauf für einen Waffenstillstand und einen Truppenrückzug am Wochenende hat sich die Lage in der Region wieder stabilisiert. Eskaliert war der Konflikt, als tadschikische Beamte eine Videokamera in der Nähe einer Wasserverteilerstation installieren wollten. Kirgisische Bürger wehrten sich dagegen. Sie warfen Medienberichten zufolge zunächst mit Steinen. Dann verstärkten beide Seiten ihre Grenztruppen, die dann aufeinander schossen.

Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatten die zentralasiatischen Republiken 1991 ihre Eigenständigkeit erlangt. Um fast die Hälfte der beinahe 1.000 Kilometer langen Grenze gibt es aber seit Jahrzehnten Streit und auch immer wieder gewaltsame Auseinandersetzungen.