DR Kongo: Militär übernimmt Kontrolle in zwei Provinzen

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo gilt in den beiden Provinzen Nord-Kivu und Ituri seit gestern der Belagerungszustand. Damit kontrolliert auf Anordnung des Präsidenten Felix Tshisekedi bis auf Weiteres das Militär die Verwaltung und die Polizei – und es hat ab sofort das Recht, Zivilisten und Zivilistinnen festzunehmen und strafrechtlich zu verfolgen. Der Präsident begründete den Schritt mit zunehmender Gewalt und Vertreibung in den beiden Provinzen. In der Stadt Goma gingen Sicherheitskräfte mit Tränengas gegen Demonstranten vor, die gegen die neue Militärpräsenz demonstrierten.

Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind etliche bewaffnete Gruppen aktiv, vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze. Alleine in der Provinz Ituri wurden nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF 1,6 Millionen Menschen durch die Gewalt vertrieben.