China bestreitet Gefahr durch herabfallende Raketenteile

China hat eine Gefahr durch herabfallende Trümmer seiner für den Bau der chinesischen Raumstation genutzten Rakete bestritten. Es sei „sehr unwahrscheinlich“, dass sie Schaden anrichten könnten, sagte der Sprecher des Außenministeriums, Wang Wenbin, heute auf Journalistenfragen in Peking. Die Raketenstufe werde beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre verglühen und zerstört. „Das ist internationale Praxis.“

Experten rechnen am Wochenende mit einem „unkontrollierten“ Wiedereintritt. Es wurde vor einem möglichen Trümmerregen gewarnt, der ausreichen könnte, Schäden anzurichten. Nach Angaben vom US-Verteidigungsminsteriums sei eine exakte Absturzstelle bislang noch schwer vorherzusagen.

USA planen keinen Abschuss

„Wir können eine Menge Dinge tun, aber wir haben derzeit keinen Plan, sie abzuschießen“, sagte dazu US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. „Ich glaube, das spricht für die Tatsache, dass es für diejenigen von uns, die im Weltraum operieren, eine Anforderung gibt oder geben sollte, in einem sicheren und durchdachten Modus zu arbeiten“.

Die Rakete hatte am Donnerstag vergangener Woche das erste Modul einer neuen chinesischen Raumstation ins All gebracht. Nach der Trennung von dem Bauteil begann sie, die Erde in einer unregelmäßigen Flugbahn zu umkreisen und verliert seitdem langsam an Höhe. Weil etwa 70 Prozent der Erdoberfläche von Wasser bedeckt sind, ist eine Landung im Meer am wahrscheinlichsten. Ein Absturz in bewohntem Gebiet oder auf ein Schiff ist jedoch nicht ausgeschlossen.