Europas Versicherer müssen zum Stresstest antreten

Mehr als vierzig europäische Versicherer müssen ihrer Aufsichtsbehörde in den nächsten Monaten zeigen, wie sie mit einer länger andauernden Coronavirus-Pandemie zurechtkämen. In dem Stresstest für die Branche gibt die Versicherungsaufsicht EIOPA ein Negativszenario vor, in dem die Pandemie das Vertrauen in die Finanzmärkte untergräbt und zu einem länger anhaltenden Abschwung führt – begleitet von Dauerniedrigzinsen.

„Wir sind immer noch mitten in der Krise“, sagte EIOPA-Exekutivdirektor Fausto Parente heute in Frankfurt zum offiziellen Start des Stresstests. „Der Versicherungssektor kann sich dem natürlich nicht entziehen.“ Die Assekuranz ist von der Konjunktur zweifach betroffen: über die Beitragseinnahmen im Kerngeschäft und ihre Kapitalanlagen auf den Finanzmärkten.

Die EU-Aufsichtsbehörde warnt seit Beginn der Coronavirus-Pandemie vor den langfristigen wirtschaftlichen Folgen der Krise und bremst die Versicherer bei Ausschüttungen. Insgesamt soll der Stresstest 75 Prozent des europäischen Versicherungsmarktes abdecken. Bis Mitte August müssen die 44 Teilnehmer ihre Berichte bei den nationalen Aufsichtsbehörden abgeben. Ergebnisse sollen bis Mitte Dezember vorliegen.