Londons Bürgermeister Khan wiedergewählt

Londons seit 2016 regierender Bürgermeister Sadiq Khan bleibt im Amt. Der Politiker der Labour-Partei setzte sich bei der Wahl um den Chefposten im Rathaus gegen Shaun Bailey von der Konservativen Partei des britischen Premierministers Boris Johnson durch. Das gab die Wahlkommission gestern in der britischen Hauptstadt mit gut neun Millionen Einwohnern bekannt.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan
Reuters/Hannah Mckay

„Danke, London. Es ist die absolute Ehre meines Lebens, der Stadt, die ich liebe, noch drei weitere Jahre zu dienen“, schrieb Khan auf dem Kurznachrichtendienst Twitter. Der 50-Jährige hatte den Posten vor fünf Jahren von Johnson übernommen, die Politiker gelten als erbitterte Gegner.

Eigentlich beträgt die Amtszeit in London vier Jahre, wegen der Pandemie war sie aber um ein Jahr verlängert und die neue Legislaturperiode deshalb um ein Jahr verkürzt worden. Bei der Abstimmung am Donnerstag erhielt Khan nun 55 Prozent der Stimmen.

Andernorts heftige Labour-Verluste

Für seine Labour-Partei ist der Wahlsieg in der größten Stadt des Landes ein wichtiger Erfolg. Bei den Kommunalwahlen in England hatte Labour zuletzt heftige Verluste erlitten und war in eine Führungskrise gestürzt.

Diese haben auch Folgen: Parteivizechefin Angela Rayner sei von ihrem Amt als Generalsekretärin (Party Chair) entbunden worden, das sie parallel bekleidet hatte. Das berichteten britische Medien übereinstimmend gestern Abend. Der Partei stehe ein „Bürgerkrieg“ bevor, hieß es.

Unterstützerinnen und Unterstützer von Rayner nahmen die Politikerin in Schutz, sie sei nur ein Sündenbock. Labour hatte bei Kommunalwahlen in England insgesamt an die 200 Sitze verloren sowie bei einer Nachwahl für ein Unterhausmandat erstmals seit Jahrzehnten den Sitz im nordostenglischen Hartlepool.

Krachende Niederlage für Starmer

Die Wahlen galten als erster Stimmungstest nach dem Brexit. Für Labour-Chef Keir Starmer, seit gut einem Jahr im Amt, war es eine krachende Niederlage.