Bericht: Cousin der Queen offerierte Einfluss in Russland

Prinz Michael von Kent, Cousin der britischen Königin Elizabeth II., steht im Verdacht, seinen royalen Status und persönliche Beziehungen mit Russland gegen Geld angeboten haben. Der 78-Jährige, der kein Steuergeld aus der königlichen Apanage erhält, habe Investigativreportern, die sich als südkoreanische Goldinvestoren ausgaben, gesagt, er könne für 10.000 Pfund (11.500 Euro) je Tag bei Vertretern der russischen Führung vorsprechen. Das berichteten die Zeitung „The Sunday Times“ und der Sender Channel 4 heute.

Ebenfalls bei dem Videogespräch anwesend sei Michaels Freund und Geschäftspartner Lord Simon Reading gewesen, der den Queen-Cousin als „inoffiziellen Botschafter Ihrer Majestät in Russland“ vorgestellt habe. Prinz Michael spricht Russisch und ist immer wieder geschäftlich wie privat nach Russland gereist. Dabei soll er teilweise von der britischen Botschaft betreut worden sein. Er ist einer von wenigen Briten, die den russischen Freundschaftsorden erhalten haben.

Das Büro des royalen Familienmitglieds teilte mit: „Prinz Michael erhält keine öffentlichen Gelder und verdient seinen Lebensunterhalt mit einer Beratungsfirma, die er seit mehr als 40 Jahren leitet.“ Er habe keine besondere Beziehung zu Präsident Wladimir Putin, den er zuletzt im Juni 2003 getroffen habe, und habe auch seitdem keinen Kontakt mit dem Kreml-Chef oder dessen Büro gehabt. Sein Freund Lord Reading bedauerte seine Rolle: „Ich habe einen Fehler gemacht und zu viel versprochen“, zitierte ihn die „Sunday Times“.