Wieder Auseinandersetzungen auf Tempelberg in Jerusalem

Auf dem Tempelberg in Jerusalem ist es heute Früh zu neuen Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften gekommen. Im Internet übertragene Bilder zeigen, wie Polizisten vor der Al-Aksa-Moschee Blendgranaten abfeuerten. Palästinenser bewarfen sie mit Steinen. Eine Polizeisprecherin erklärte, die Polizei werde es nicht zulassen, dass „Extremisten“ die öffentliche Sicherheit gefährdeten.

Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften am Tempelberg in Jerusalem
APA/AFP/Ahmad Gharabli

Israel begeht heute den Jerusalem-Tag. Das Land feiert damit die Eroberung des arabischen Ostteils von Jerusalem einschließlich der Altstadt während des Sechstagekriegs 1967. Aus Sorge vor Gewalt hat die israelische Polizei Jüdinnen und Juden heute verboten, bei Flaggenmärschen durch die Altstadt auch den Tempelberg zu besuchen. Die Palästinenser sehen Ostjerusalem als Hauptstadt eines künftigen eigenen Staates.

Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist für Jüdinnen und Juden sowie Musliminnen und Muslime von herausragender Bedeutung. Es ist die drittheiligste Stätte im Islam. Zugleich standen dort früher zwei jüdische Tempel, von denen der letzte im Jahr 70 von den Römern zerstört wurde. Die Klagemauer ist ein Überrest jenes zerstörten Tempels und die heiligste Stätte der Jüdinnen und Juden.

Fortsetzung der Gewalt befürchtet

Angedrohte Zwangsräumungen gegen palästinensische Familien führten in den vergangenen Tagen zu schweren Ausschreitungen in dem Gebiet. Arabische Länder reagierten mit harscher Kritik an Israel. Eine Anhörung zu den Zwangsräumungen wurde nun vorerst verschoben – die Sorge vor neuer Gewalt ist groß.

Lesen Sie mehr …