Lampedusa: Italien pocht auf Umverteilung

Während auf der Insel Lampedusa laufend Geflüchtete eintreffen, drängt Italien auf die Umverteilung der eingetroffenen Menschen auf alle EU-Länder. Das sagte die italienische Innenministerin Luciana Lamorgese gestern bei einem telefonischen Gespräch mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson.

In Hinblick auf eine Einigung auf den von der EU-Kommission vorgeschlagenen Migrations- und Asylpakt sollten die EU-Mitgliedsstaaten noch vor dem Sommer einen provisorischen Solidaritätsmechanismus zur Umverteilung der im Mittelmeer geretteten Personen einführen, hieß es aus dem Innenministerium in Rom.

Verteilung für Nehammer „absolut kein Thema“

Lamorgese forderte mehr Gleichgewicht zwischen Verantwortung und Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsstaaten, denn die Frage der Geflüchteten betreffe ganz Europa. Johansson dankte Italien für den Einsatz und sagte, dass Europa ein „Zeichen der Solidarität“ geben müsse.

Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) reagierte ablehnend auf die Forderung Italiens auf Umverteilung der auf Lampedusa eingetroffenen Migranten. „Verteilung ist absolut kein Thema – vielmehr würde das die Situation auch für die Länder an der Außengrenze verschärfen. Österreich ist bereits jetzt eines der am meisten belasteten Länder der Europäischen Union und leistet einen enormen Beitrag, um die internationalen Verpflichtungen zu erfüllen“, so der Minister.

Allein in den letzten 24 Stunden wurden mehr als 2.000 Schutzsuchende vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa gerettet – ein Vielfaches der Zahl von Anfang des vergangenen Jahres.

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