US-Pipeline: Hacker bestreiten politische Motive

Nach ihrem Angriff auf eines der wichtigsten Kraftstoff-Leitungssysteme in den USA hat die als DarkSide bezeichnete Hackergruppe politische Motive in Abrede gestellt. „Unser Ziel ist, Geld zu machen, und nicht Probleme für die Gesellschaft“, teilten die Mitglieder gestern (Ortszeit) in einem Statement mit.

Sie seien unpolitisch und würden mit keiner bestimmten Regierung in Verbindung gebracht, hieß es in Anspielung auf eine mögliche Russland-Connection. In der Erklärung gab es keine Hinweise darauf, wie viel Geld die Gruppe von Colonial Pipeline verlangt.

Verbindung nach Russland wird geprüft

Die stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin für Cybertechnologien unter US-Präsident Joe Biden, Anne Neuberger, sagte, die Geheimdienste prüften, ob die Hacker Verbindungen zur russischen Regierung hätten.

Präsident Biden sagte, dass es zwar „bisher“ keine Beweise gebe, dass die russische Regierung involviert sei, allerdings gebe es Beweise dafür, dass die DarkSide-Gruppe von Russland aus gesteuert werde. Russland habe deswegen „eine gewisse Verantwortung“, mit dem Fall umzugehen.

Halbe Versorgung der US-Ostküste

Colonial Pipeline transportiert pro Tag 2,5 Millionen Barrel an Kraftstoffen von Raffinerien an der Golfküste in östliche und südliche Bundesstaaten durch ihre insgesamt 8.850 Kilometer langen Leitungen. Fast die Hälfte der Kraftstoffversorgung der US-Ostküste fließt durch diese Pipelines.

Der Hackerangriff hatte die Pipeline am Freitag lahmgelegt. Das Unternehmen teilte mit, dass die Leitungen im Wesentlichen bis zum Wochenende wieder funktionsfähig sein sollen.