Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz: Netzbetreiber mit Kritik

Die Netzbetreiber unterstützen das Ziel der klimaneutralen Stromerzeugung bis 2030, das durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) erreicht werden soll – allerdings könnten einige der geplanten Maßnahmen dieses Ziel gefährden, warnt der Geschäftsführer der Wiener Netze, Thomas Maderbacher. In Kraft treten sollte das Gesetzespaket, das derzeit im Parlament behandelt wird, erst Anfang 2022, sagte Maderbacher heute in einem Video-Call des Forum Versorgungssicherheit.

Das Ziel, bis 2030 bilanziell und über ein ganzes Jahr betrachtet Strom zur Gänze klimaneutral zu erzeugen, sei grundsätzlich „sehr ambitioniert“, sagte Maderbacher.

Kosten werden an Kundinnen und Kunden weitergegeben

Die eine Milliarde Euro, die pro Jahr an Förderungen für Photovoltaik, Wind und Biomasse aufgebracht werden soll, sei nur für den Ausbau der Erzeugungsinfrastruktur gedacht, nicht für den Netzausbau, sagte Maderbacher. Die Kosten für den Netzausbau würden über die Netztarife an die Kundinnen und Kunden weitergegeben. Dabei müsse man aber darauf achten, dass diese Kosten sozial gerecht und bezahlbar aufgeteilt werden.

„Kritisch“ sehen die Netzbetreiber auch die geplante Vorgabe, dass eine Erzeugungsanlage, insbesondere eine Photovoltaikanlage, zum Teil innerhalb von nur 14 Tagen angeschlossen werden muss.

Dass Energiegemeinschaften eigene Netze betreiben dürfen sollen, sehen die bestehenden Netzbetreiber auch aus der Perspektive der Sicherheit kritisch. Es gehe dabei auch um den Informationsaustausch, etwa „dass man weiß, wenn es brennt, wie man die elektrische Versorgung abschalten kann“.