Ohne Krone und Mantel: Queen eröffnet britisches Parlament

Mit weniger Pracht und Pomp als üblich hat Königin Elizabeth II. heute die nächste Sitzungsperiode des britischen Parlaments eröffnet. Im Zentrum der Regierungserklärung standen die Pläne von Premierminister Boris Johnson für eine Belebung der Wirtschaft und eine Reform des Bildungswesens nach der CoV-Pandemie.

Dazu soll kräftig in Infrastrukturprojekte und in den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) investiert werden. Der konservative Regierungschef will auch Vorhaben wie ein neues Polizeigesetz sowie Reformen des Wahl- und Asylrechts durchsetzen.

Besonders das Polizeigesetz wird kritisiert. Gegner sehen darin einen Angriff auf die Versammlungsfreiheit. Die Oppositionspartei Labour rief die Regierung auf, den Worten Taten folgen zu lassen.

Mit Auto statt Kutsche angereist

Die „Queen’s Speech“, bei der das Staatsoberhaupt die Regierungserklärung des Premierministers verliest, findet gewöhnlich einmal im Jahr statt. Dieses Jahr ging sie wegen der Coronavirus-Pandemie in deutlich kleinerem Rahmen über die Bühne. Statt 600 Teilnehmern waren nur etwa 100 zugelassen. Anders als üblich kam die 95 Jahre alte Monarchin nicht per Kutsche, sondern mit dem Auto.

Königin Elizabeth II.
AP/Chris Jackson

Statt königlichem Mantel und Krone trug die Queen ein fliederfarbenes Kleid mit passendem Hut. Begleitet wurde sie von Thronfolger Prinz Charles (72) und dessen Frau Camilla (73). Für die Queen war es der erste große öffentliche Auftritt seit dem Tod ihres Mannes Prinz Philip. Der Prinzgemahl starb am 9. April im Alter von 99 Jahren.