SPÖ will geförderte Viertagewoche für Eltern

Die SPÖ fordert angesichts der CoV-Krise deutlich mehr Geld für Familien – insbesondere eine Aufstockung der Familienbeihilfe sowie eine staatlich geförderte Viertagewoche für Eltern.

SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner sprach bei einer Pressekonferenz heute von einem „Kraftpaket Familie“, das nach Angaben der Partei 2,1 Mrd. Euro jährlich kosten würde. Fast die Hälfte davon soll in den Ausbau der Kinderbetreuung fließen.

„Wir brauchen Familienrettungsschirme und nicht nur finanzielle Hilfen für Firmen“, verwies Erwich Fenninger von der Volkshilfe auf 350.000 armutsgefährdete Kinder. Viele Familien könnten sich weder ein Kinderzimmer noch einen Schreibtisch oder Endgeräte für den Fernunterricht leisten.

„Das ist die Lebensrealität nicht mehr nur für die ganz Armen“, so Fenninger. Existenzängste seien mittlerweile in weite Teile der Gesellschaft eingezogen.

13. und 14. Familienbehilfe gefordert

Die SPÖ fordert neben Investitionen von einer Mrd. Euro in die Bildung und Betreuung der Kinder mehr Geld für Familien. So soll auf vorerst zwei Jahre befristet eine 13. und 14. Familienbeihilfe ausgezahlt werden.

Eine 13. Familienbeihilfe hatte es 2008 schon einmal gegeben (damals auf Druck der ÖVP), wurde mit dem Sparpaket 2011 aber gestrichen. Außerdem will die SPÖ eine geförderte Viertagewoche für Eltern. Wenn sie ihre Arbeitszeit auf 30 bzw. 32 Stunden reduzieren, soll der Staat die Hälfte des Lohnverlusts ausgleichen. Für Paare allerdings nur, wenn beide Elternteile Teilzeit arbeiten, um auch Männer zu motivieren, wie SPÖ-Familiensprecherin Petra Wimmer betonte.

Außerdem forderte Rendi-Wanger einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen, kostenfreien Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr. Nach wie vor gebe es vor allem auf dem Land zu wenige mit einem Job vereinbare Betreuungsplätze. „Das geht nur mit einem Rechtsanspruch“, so die SPÖ-Chefin. „Ein Versprechen alleine schafft offenbar keinen Kinderbetreuungsplatz.“