Ägypten will Sueskanal nach Blockade erneut erweitern

Nach der tagelangen Blockade des Sueskanals mit hohen wirtschaftlichen Schäden will Ägypten die wichtige Wasserstraße erneut erweitern. Eine Strecke von 40 Kilometern des Kanals sollten vertieft und verbreitert werden, kündigte Präsident Abdel Fattah al-Sisi der staatlichen Nachrichtenseite Al-Ahram zufolge an. Dazu gehöre auch der Abschnitt, in dem das Containerschiff „Ever Given“ Ende März auf Grund lief. Die Erweiterung soll innerhalb von zwei Jahren abgeschlossen sein.

Der Sueskanal wurde 1869 erstmals eröffnet und seitdem immer weiter ausgebaut, um mit dem zunehmenden Schiffsverkehr und den größer werdenden Schiffen mitzuhalten. 1956 wurde die Wasserstraße verstaatlicht und zu einer der wichtigsten Devisenquellen des Landes. In den vergangenen Jahren fuhren im Schnitt täglich zwischen 40 und 60 Schiffe durch. Zuletzt wurde der Kanal 2015 erweitert.

„Ever Given“ festgehalten

Die „Ever Given“ liegt derzeit am Großen Bittersee. Die Behörden haben das Schiff beschlagnahmt und wollen die Weiterfahrt erst erlauben, wenn der Streit um Schadenersatz geklärt ist. Die Behörde hatte vom japanischen Eigentümer zunächst rund 900 Millionen Dollar Entschädigung gefordert. Der Eigner sowie der britische Versicherer fanden die Summe aber zu hoch und die Forderung nicht ausreichend begründet. Inzwischen hat die Behörde die Summe verringert und fordert jetzt noch 600 Millionen Dollar (495 Millionen Euro).

Das 400 Meter lange Containerschiff war am 23. März im Sueskanal auf Grund gelaufen, stellte sich quer und blockierte sechs Tage lang die wichtige Schifffahrtsstraße zwischen Asien und Europa. Hunderte Schiffe mussten wegen der Blockade auf Durchfahrt warten.