Norwegen nimmt AstraZeneca aus Impfkampagne

Norwegen verzichtet wie Dänemark bei seiner laufenden Impfkampagne gegen Covid-19 gänzlich auf den Impfstoff von AstraZeneca. Das gab Ministerpräsidentin Erna Solberg gestern auf einer Pressekonferenz in Oslo bekannt. Damit folgt ihre Regierung den Empfehlungen eines Expertenausschusses und des nationalen Gesundheitsinstituts FHI, die beide zuletzt geraten hatten, den Coronavirus-Impfstoff von AstraZeneca sowie das Präparat von Johnson & Johnson aufgrund des Risikos von seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen aus dem Impfprogramm zu streichen.

Das Präparat von Johnson & Johnson werde vorläufig nicht aus dem Programm gestrichen, der Einsatz aber weiter pausiert, sagte Solberg. Die Regierung prüfe, inwieweit dieser Impfstoff denjenigen angeboten werden könne, die sich damit freiwillig impfen lassen wollten.

Die Empfehlungen des Expertenausschusses basierten unter anderem auf der derzeitigen Infektionslage in Norwegen, die verglichen mit anderen Ländern recht gut ist. Das skandinavische Nicht-EU-Land hatte den Einsatz von AstraZeneca am 11. März vorsorglich gestoppt, nachdem seltene Blutgerinnsel bei Menschen nach der Impfung aufgetreten waren, darunter auch Todesfälle. Vor dem Stopp waren rund 138.000 Menschen im Land mit dem Präparat geimpft worden. Das Vakzin von Johnson & Johnson wurde bisher nicht verabreicht.