Schwere Vorwürfe bei UNO-Treffen zur Lage der Uiguren

Bei einer von den USA, Deutschland und Großbritannien organisierten UNO-Veranstaltung zur Lage der Uigurinnen und Uiguren in China haben sich beide Seiten schwere Vorwürfe gemacht. Die amerikanische UNO-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield erklärte bei dem virtuellen Treffen heute, in der Provinz Xinjiang würden Menschen gefoltert und Frauen zwangssterilisiert.

Ihre britische Kollegin Barbara Woodward sprach von „einer der schlimmsten Menschenrechtskrisen unserer Zeit“. Der chinesische Diplomat Guo Jiakun erwiderte, jeder könne Xinjiang besuchen und sich ein eigenes Bild machen. „Aber wir lehnen jede Untersuchung ab, die auf Lügen und einer Vorverurteilung basiert.“

China weist Vorwürfe zurück

Die Regierung in Peking hatte im Vorfeld das Treffen als Beleidigung Chinas bezeichnet und dazu aufgerufen, nicht daran teilzunehmen. Der deutsche UNO-Vertreter Christoph Heusgen sprach von chinesischen Drohungen gegen die Veranstalter, ohne Einzelheiten zu nennen. Insgesamt nahmen etwa 50 Staaten an dem Treffen teil.

Westliche Staaten und Menschenrechtsgruppen werfen den chinesischen Behörden in Xinjiang vor, Uiguren in Lagern gefangen zu halten und zu foltern. Zudem sollen Angehörige der muslimischen Minderheit Zwangsarbeit verrichten. China weist die Vorwürfe zurück und bezeichnet die Lager als berufliche Trainingscenter, um religiösen Extremismus zu bekämpfen.