Bericht: Ermittlungen in Causa Ischgl vor Abschluss

Mehr als ein Jahr nach dem Coronavirus-Ausbruch im Tiroler Wintersportort Ischgl und der Verhängung der Quarantäne über das Tiroler Paznauntal stehen die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft offenbar kurz vor dem Abschluss. Das berichteten die „Tiroler Tageszeitung“ („TT“) und die Tirol-Ausgabe der „Kronen Zeitung“ unter Berufung auf den Verteidiger des Landecker Bezirkshauptmannes. Eine offizielle Bestätigung der Staatsanwaltschaft gibt es vorerst nicht.

Rund 15.000 Seiten soll der Ischgl-Akt rund um den Vorwurf der Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten umfassen. Dem Vernehmen nach wurde zuletzt gegen vier Personen ermittelt.

In dem Tiroler Wintersportort Ischgl war es zu einem größeren Ausbruch von SARS-CoV-2 gekommen. Die ersten Fällen wurden Anfang März 2020 bekannt, die Ansteckungen sollen vor allem in Apres-Ski-Lokalen passiert sein. Den Behörden war vorgeworfen worden, zu spät und nicht umfassend genug reagiert zu haben. Ein bereits präsentierter Expertenbericht sah kein Versagen, aber Fehleinschätzungen der Behörden. Druck aus der Tourismuswirtschaft auf Entscheidungsträger wurde nicht festgestellt.