Bericht: Geburtenrate bei Uiguren „steil gesunken“

In China hat politischer Druck in der Region Xinjiang dem australischen Politikinstitut ASPI zufolge zu einem Einbruch der Geburtenrate bei Uiguren und anderen Minderheiten geführt. „Unsere Analyse baut auf früheren Arbeiten auf und liefert überzeugende Beweise dafür, dass Chinas Politik in Xinjiang einen Völkermord darstellen könnte“, hieß es in dem Bericht der Denkfabrik Australian Strategic Policy Institute, der gestern vorgestellt wurde.

Offizielle Daten aus China zeigten, dass die Geburtenrate dort seit 2017, als China eine Kampagne zur Geburtenkontrolle in der Region begonnen habe, „beispiellos und steil gesunken“ sei. Die Rate in Landkreisen mit einer indigenen Bevölkerung von 90 Prozent oder mehr sei von 2017 bis 2018 im Schnitt um 56,5 Prozent gesunken. Das sei weit mehr als in anderen Regionen in Xinjiang und China in der Zeit. Zu den Methoden, mit denen China die Geburtenrate senken wolle, gehörten Bußgelder, Internierungen oder die Androhung davon.

Die Volksrepublik wies den Vorwurf des Völkermordes zurück. Veränderte Geburtenraten hingen mit einer besseren Gesundheits- und Wirtschaftspolitik zusammen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Das Institut ASPI fabriziere Daten und verzerre Fakten. Die uigurische Bevölkerung in Xinjiang sei zwischen 2010 und 2018 schneller als die der Han gewachsen, und die Geburtenkontrolle von Xinjiang ziele nicht auf eine einzelne ethnische Minderheit ab.