Jahrzehnte verschollen: Aquarell von Kandinsky aufgetaucht

Nach über 70 Jahren ist das Kunstwerk „Gebogene Spitzen“ des russischen Malers Wassily Kandinsky wieder aufgetaucht. Expertinnen und Experten konnten die Arbeit mit einem Schätzpreis von rund 300.000 Euro zweifelsfrei zuordnen, teilte das Münchner Kunst-Auktionshaus Ketterer Kunst heute mit. Das Aquarell stamme aus dem Nachlass einer rheinländischen Privatsammlung und soll nun Mitte Juni in der bayrischen Landeshauptstadt versteigert werden.

Das Bild zählt mit seinen strengen geometrischen Kompositionen nach Angaben des Auktionshauses zu den gefragtesten Papierarbeiten des Künstlers. „Zahlreiche Kandinsky-Forschende haben sich mit dieser Arbeit beschäftigt, doch über Jahrzehnte war das genaue Aussehen und der Verbleib unbekannt“, sagte Firmenchef Robert Ketterer.

Das Aquarell soll bereits zu Lebzeiten Kandinskys (1866-1944) ausgestellt gewesen sein – etwa in Berlin, Paris oder Stockholm. 1932 endete die Ausstellungshistorie, wie das Auktionshaus mitteilte. Später soll Kandinsky das Werk einem Kunsthändler gegeben haben, der es nach aktuellem Kenntnisstand der Experten 1949 verkaufte. Anschließend verlor sich die Spur des Kunstwerks.