US-Klimabeauftragter Kerry nimmt Brasilien in die Pflicht

Der US-Klimabeauftragte John Kerry hat Brasilien im Kampf gegen die Klimakrise und zum Erhalt des Amazonas-Gebiets in die Pflicht genommen. „Brasilien ist eine der zehn größten Volkswirtschaften der Welt und eine regionale Führungsmacht, das Land hat eine Verantwortung zu tragen“, sagte Kerry der brasilianischen Zeitung „Folha de S. Paulo“ gestern Abend (Ortszeit).

Demnach würden die USA aus der Nähe die Maßnahmen begleiten, die die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro beim virtuellen Klimagipfel von US-Präsident Joe Biden versprochen hat. „Den Worten müssen kurzfristig konkrete Taten folgen.“ Brasilien würde die illegale Abholzung bis 2030 beenden, hatte Bolsonaro versprochen.

Vorläufige Zahlen des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (INPE) zeigten aber, dass im brasilianischen Amazonas-Gebiet im April 581 Quadratkilometer gerodet wurden – 43 Prozent mehr als im April 2020. Brasilien verfügt mit einem Anteil von der Größe Westeuropas über einen großen Teil des Amazonasgebiets, das als wichtiger CO2-Speicher gilt. Dem südamerikanischen Land wird deshalb eine Schlüsselrolle beim Klimaschutz zugeschrieben.