Erhöhte Alarmstufe in Taipeh

Nach einem sprunghaften Anstieg der Coronavirus-Infektionen in Taiwan haben die Behörden der Ostpazifik-Insel die Kontaktbeschränkungen in der Hauptstadt Taipeh und ihrer Umgebung verschärft. Die Regierung erhöhte heute die Alarmstufe für die Hauptstadtregion, nachdem die Gesundheitsbehörden 180 inländische Neuinfektionen registriert hatten. Am Tag zuvor waren nur 29 Neuinfektionen gemeldet worden.

Gemäß der neuen Restriktionen dürfen sich maximal fünf Menschen in Innenräumen treffen. Im Freien sind Zusammenkünfte von bis zu zehn Menschen erlaubt. Schulen, Verwaltungsgebäude, Büros sowie die meisten Geschäfte dürfen weiterhin öffnen. Es gelten jedoch eine strenge Maskenpflicht und Abstandsregeln.

Bereits am Vortag hatten die taiwanischen Behörden die Schließung von Bars, Nachtclubs, Saunas, Sportzentren und weiteren Einrichtungen angeordnet. Die Regierung werde die epidemische Entwicklung in den kommenden Tagen genau beobachten und gegebenenfalls „Anpassungen“ der Einschränkungen vornehmen, erklärte Gesundheitsminister Chen Shih-chung.

Schleppend verlaufende Impfkampagne

Das rund 24 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner zählende Taiwan gilt international als Vorbild im Kampf gegen das Coronavirus. Auf der Insel wurden seit Beginn der Pandemie nur rund 1.500 Infektionen nachgewiesen, zwölf Menschen starben im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Wegen der erfolgreichen Bekämpfung des Virus verzichtete Taiwan lange auf weitreichende Einschränkungen. Als eine der wenigen industrialisierten Volkswirtschaften der Welt verzeichnete die Insel im vergangenen Jahr ein Wachstum.

Die CoV-Impfkampagne in Taiwan verläuft indes schleppend: Zwar hat die Insel Millionen Impfstoffdosen von den Firmen Moderna und AstraZeneca bestellt – von den AstraZeneca-Dosen traf bisher aber nur eine geringe Menge ein.