Ein Toter bei Raketenangriff im Großraum Tel Aviv

Bei einem Raketenangriff militanter Palästinenser im Gazastreifen auf den Großraum Tel Aviv ist heute mindestens ein Mensch getötet worden. Im Vorort Ramat Gan erlitt nach Angaben von Sanitätern ein etwa 50 Jahre alter Mann tödliche Verletzungen. Insgesamt schlugen nach Angaben der israelischen Polizei zwei Raketen in Ramat Gan ein – eine davon in der Nähe der österreichischen Botschaft.

„Glücklicherweise sind wir alle in Sicherheit“, teilte Botschafterin Hannah Liko auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Nach Angaben des Außenministeriums ist die Einschlagstelle 1,4 Kilometer von der österreichischen Botschaft entfernt.

In der Küstenmetropole Tel Aviv – Israels Wirtschaftszentrum – wurde heute dreimal kurz hintereinander Raketenalarm ausgelöst. Es waren in Tel Aviv immer wieder heulende Warnsirenen und Explosionen zu hören. Das war die achte Angriffswelle auf den Großraum Tel Aviv seit Dienstagabend.

Angriffe in Nahost gehen weiter

Im Nahen Osten die Angriffe zwischen der israelischen Armee und der radikalislamischen Hamas unvermindert weiter. Mittlerweile haben sich die Zusammenstöße auch auf das Westjordanland ausgeweitet.

Mehr als 2.000 Raketen

Auch die Städte Beershewa, Ashkelon und Ashdod und die Stadt Beershewa wurden erneut angegriffen. Seit Montag wurden mehr als 2.000 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Laut Behördenangaben starben mindestens neun Menschen, darunter ein sechsjähriger Bub und ein Soldat. Mehr als 560 Menschen in Israel erlitten Verletzungen.

Die israelische Armee griff als Reaktion auf den Raketenbeschuss seit Wochenbeginn rund 800 Ziele im Gazastreifen an, darunter ein unter Wohngebieten errichtetes Tunnelsystem der Hamas. In der Nacht auf heute sei zudem ein „Einsatzbüro“ der Hamas nahe dem Zentrum von Gaza getroffen worden.

Die amtliche palästinensische Nachrichtenagentur Wafa teilte heute mit, in dem Flüchtlingslager Shati im Westen von Gaza sei ein Haus getroffen worden. Es seien dabei mindestens sieben Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet worden, darunter auch Kinder. Auch in Beit Lahia im Norden des Küstenstreifens sowie an anderen Orten seien Zivilisten getötet worden. Eine israelische Armeesprecherin sagte, man prüfe die Berichte.

Ausschreitungen in Ostjerusalem

Gestern griff der Konflikt auch auf das Westjordanland über. Dort starben nach Angaben der palästinensischen Behörden elf Menschen. Außerdem wird Israel weiter von Gewalt zwischen jüdischen und arabischen Israelis erschüttert. In der Nacht auf heute setzten junge Palästinenser in Shuafat in Ostjerusalem Barrikaden in Brand. Die israelische Polizei setzte Tränengas ein.

USA schicken Vermittler

Die USA schickten wegen des eskalierenden Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern ihren Nahost-Gesandten Hady Amr nach Israel. Er werde Gespräche mit israelischen Regierungsvertretern und palästinensischen Verantwortungsträgern führen und für „nachhaltige Ruhe“ werben, sagte die Vizesprecherin des US-Außenministerium, Jalina Porter.

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