Zwei Journalisten in Weißrussland zu 20-tägiger Haft verurteilt

In Weißrussland sind zwei Journalisten zu 20-tägiger Haft verurteilt worden, darunter ein freier Mitarbeiter der Deutschen Welle (DW). Ein Gericht in der Stadt Mogilew befand den weißrussischen DW-Mitarbeiter Alexander Burakow sowie den für ein lokales Nachrichtenportal tätigen Wladimir Lapzewitsch gestern für schuldig, zum wiederholten Male an einem „ungenehmigten Ereignis“ teilgenommen zu haben, wie der weißrussische Journalistenverband mitteilte.

Beide Journalisten hatten über den Prozess gegen den Oppositionspolitiker Pawel Sewjarynez und mehrere andere Angeklagte berichten wollen, denen vorgeworfen wird, „an Massenunruhen teilgenommen“ zu haben. Burakow hatte nach Angaben der Deutschen Welle am Mittwoch mit weiteren Journalistinnen und Journalisten auf Zutritt zu der Gerichtsverhandlung gewartet, als er vor dem Gerichtsgebäude festgenommen wurde.

Deutsche Welle berichtet von Folterungen

Nach Angaben des deutschen Auslandssenders sowie des weißrussischen Journalistenverbands erheben Burakow und Lapzewitsch den Vorwurf, während ihrer Untersuchungshaft gefoltert worden zu sein. Burakow sei nach eigener Schilderung nachts immer wieder geweckt worden, und das Wachpersonal habe ihn gezwungen, sich nackt auszuziehen, teilte die DW mit.

Burakow war bereits im vergangenen Jahr zu einer zehntägigen Haftstrafe verurteilt worden – „wegen ähnlich fadenscheiniger Anschuldigungen“, wie die DW erklärte. DW-Intendant Peter Limbourg forderte die weißrussischen Behörden auf, das Urteil gegen Burakow sofort aufzuheben.