Kocher will Homeoffice-Regeln erweitern

ÖVP-Arbeitsminister Martin Kocher hat sich für eine Erweiterung des erst vor Kurzem beschlossenen Homeoffice-Gesetzes ausgesprochen.

Derzeit müsse man für Homeoffice in einer Wohnung arbeiten, eigentlich sollte auch das Arbeiten von unterwegs, also Remote-Arbeit, geregelt werden, sagte Kocher gestern im Rahmen einer Diskussion von Magenta Telekom. Probleme gebe es derzeit auch, wenn jemand im Ausland Homeoffice machen wolle.

Vielleicht könne Österreich mit den Nachbarländern hier bilaterale Regelungen treffen, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Homeoffice aus dem Ausland zu ermöglichen, meinte Kocher. Er wolle sich das im Laufe des zweiten Halbjahres oder Anfang nächsten Jahres genauer anschauen.

Denn Sozialversicherung und Steuer hängen derzeit zusammen mit der Ansässigkeit. Vonseiten des Magenta-Managements hieß es, dass das durchaus ein Problem sei, etwa für slowakische Beschäftigte des Konzerns, die nicht ins Homeoffice dürften.

System bei Arbeitslosengeld verbessern

Angesprochen wurde auch die Debatte über das Arbeitslosengeld. Kocher will im zweiten Halbjahr mit allen Beteiligten über das System reden. Im österreichischen System fallen Arbeitslose am Anfang „relativ stark“ auf 55 Prozent Nettoersatzrate, „das ist relativ wenig im Vergleich zu anderen Staaten, aber dann bleibt man lange auf diesem Niveau“, erläuterte der Minister.

Er wolle sich anschauen, ob man ein besser funktionierendes System schaffen könne.

NEOS erfreut über Vorstoß

NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker begrüßt die – wenn auch späte Einsicht – des Arbeitsministers, zur Erweiterung des Homeoffice-Gesetzes. NEOS hätte von Anfang an dafür plädiert, die Regelung an die Lebensrealität anzupassen und auf Mobile Office auszudehnen. Derzeit sei das Arbeiten im Garten, im Park und im Kaffeehaus nicht möglich. Es wäre aber wesentlich, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mehr Flexibilität bekommen.