Mexiko entschuldigt sich für Massaker an Chinesen von 1911

Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador hat sich gestern im Namen des Staates für ein Massaker an Chinesen vor 110 Jahren entschuldigt. Zwischen dem 13. und 15. Mai 1911 waren in der nordmexikanischen Stadt Torreon 303 Chinesen von Rebellen im Revolutionskrieg umgebracht worden.

Mexiko müsse nicht nur seine Verantwortung und Schuld anerkennen, sondern sich auch gegenüber der Volksrepublik China und dessen Bevölkerung verpflichten, nie wieder Rassismus, Diskriminierung und Fremdenhass zuzulassen, sagte Lopez Obrador bei einer gemeinsamen Zeremonie mit dem chinesischen Botschafter in Mexiko, Zhu Qingqiao, in Torreon.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts gingen Tausende Chinesinnen und Chinesen nach Mexiko. Viele arbeiteten am Bau des Eisenbahnnetzes, andere auch in der Landwirtschaft, im Bergbau, als Händler oder in Wäschereien. Ihnen schlug Hass, Gewalt und Diskriminierung entgegen, sodass viele in den folgenden Jahrzehnten Mexiko wieder verließen.

Die chinesische Bevölkerung schrumpfte nach Zahlen der mexikanischen Regierung zwischen 1930 und 1940 von 15.960 Menschen auf nur noch 4.800. Über das Massaker in Torreon wurde in den vergangenen 110 Jahren in Mexiko größtenteils geschwiegen.