IEA: Null-Emissionen bis 2050 nur mit viel Kraft möglich

Die Welt kann bis 2050 den CO2-Ausstoß auf null reduzieren, glaubt die Internationale Energieagentur (IEA). Die dafür nötigen Anstrengungen sind allerdings atemberaubend. Die IEA hat 400 „Meilensteine“ definiert, die es einzuhalten gilt, damit die Weltwirtschaft tatsächlich 2050 CO2-neutral sein kann.

Dazu gehört, dass ab sofort nichts mehr in die Versorgung mit fossilen Treibstoffen investiert wird und auch keine neuen Kohlekraftwerke ohne CO2-Abscheidung beschlossen werden. 2030 müssten 60 Prozent der Neuwagen elektrisch sein, spätestens 2035 werden keine Autos mit Verbrennungsmotoren mehr verkauft, 2040 ist die weltweite Stromproduktion emissionsfrei.

Ausbau von Fotovoltaik und Windkraft

Bis 2050 wären zwei Drittel aller Energiequellen erneuerbar, Atomkraft würde den Anteil am Energieaufkommen auf elf Prozent verdoppeln. Der Rest wäre zwar noch auf Erdölbasis, aber großteils mit CO2-Abscheidung. Auf dem Weg dorthin müsste der Neubau von Fotovoltaikanlagen 2030 jährlich 630 Gigawatt erreichen, bei Windkraft 930 GW. Das wären viermal so viele neue Wind- und Solarkraftwerke, wie 2020 gebaut wurden.

Die Energienutzung müsste bis 2030 jährlich um vier Prozent effizienter werden – das ist eine dreimal so starke Verbesserung, wie im vergangenen Jahrzehnt erreicht wurde. Alle neuen Gebäude wären ab 2030 zu 100 Prozent CO2-neutral heizbar, alte würden zunehmend nachgerüstet – um die Ziele zu erreichen, müssten jährlich 2,5 Prozent des weltweiten Gebäudebestands thermisch saniert werden.

Technologien, die es noch nicht gibt

Während die bis 2030 von der IEA angepeilten Verbesserungen mit jetzt schon vorhandenen Technologien möglich sind, gibt es die für 2050 nötigen Technologien bestenfalls Prototypen. Entsprechende Investitionen sind nötig, um die Ziele einzuhalten.

Hinter allem stehen gewaltige regionale Umwälzungen. Ganz allgemein sollten die Investitionen zu neuen Jobs und Wirtschaftswachstum führen. Aber die erdölerzeugenden Länder würden bis 2050 80 Prozent ihrer Öleinnahmen verlieren, auch bei den erdölimportierenden Ländern würden 90 Prozent der Steuereinnahmen auf die Nutzung von Öl und Gas wegfallen. Die Staatseinnahmen müssten auf eine andere Basis gestellt werden.