Angestellte geohrfeigt: Immunität für Belgiens Botschaftergattin

Im April dieses Jahres hat die Ehefrau des belgischen Botschafters in Südkorea, Peter Lescouhier, für Aufregung und Schlagzeilen gesorgt: Xiang Xueqiu schlug zwei Angestellte eines Kleidergeschäfts in Seoul, die sie des Ladendiebstahls verdächtigt hatten. Um einer Anzeige zu entgehen, berief sie sich nun auf ihre diplomatische Immunität, wie die Polizei gestern mitteilte.

Der Vorfall wurde von einer Überwachungskamera aufgezeichnet. Zu sehen ist, wie die Xiang Xueqiu das Geschäft verlassen will und von einer Angestellten aufgehalten wird. Dann sieht man, wie sie am Arm einer Angestellten zieht, ihr auf den Kopf schlägt und schließlich eine andere Angestellte ohrfeigt. Der Vorfall verbreitete sich schnell in Sozialen Netzwerken und löste Empörung aus.

Fall wird nicht weiter verfolgt

Botschafter Lescouhier entschuldigte sich im Namen seiner Frau, die sich laut belgischen Behörden nach dem Vorfall im Krankenhaus befand und für einen Kommentar nicht zur Verfügung stand. Er „bedauere den Vorfall aufrichtig“, seine Frau werde mit den Behörden kooperieren. „Unabhängig von den Umständen ist die Art, wie sie reagiert hat, inakzeptabel.“

Nach den Ermittlung habe die belgische Botschaft nun „zum Ausdruck gebracht, dass sie das Recht auf Immunität für die Frau des Botschafters aufrechterhalten würde“, hieß es vonseiten der südkoreanischen Polizei. Der Fall wird nun zu den Akten gelegt.

Nach dem Wiener Übereinkommen über diplomatische Beziehungen genießen Diplomaten und Diplomatinnen Immunität im Empfangsstaat. „Die zum Haushalt eines Diplomaten gehörenden Familienmitglieder genießen, wenn sie nicht Angehörige des Empfangsstaats sind, (…) Vorrechte und Immunitäten“, heißt es weiter.