Italienischer Liedermacher Franco Battiato tot

Der italienische Liedermacher Franco Battiato ist heute im Alter von 76 Jahren in Milo auf Sizilien gestorben. Das teilten seine Familienangehörigen mit. Er schon seit längerer Zeit schwer krank gewesen.

Bekannt war Battiato wegen seiner Fähigkeit, Pop mit Barockmusik und Oper mit Rock zu vermischen. Dabei kommentierte und ironisierte er Kultur und Gesellschaft. Darüber hinaus war er wegen seiner esoterischen Interessen bekannt.

Franco Battiato
AP/Luca Bruno

In seiner Karriere veröffentlichte Battiato mehr als 40 Alben, dazu malte er, komponierte Opern und drehte Filme. Immer wieder bezeugte er, beim populären Songfestival von San Remo genauso zu Hause zu sein wie auf Opernbühnen. Der musikalische Grenzgänger sang italienisch, rezitierte arabisch und spielte mehrere Instrumente.

Auftritt bei Eurovision Song Contest

Battiatos erstes Album erschien 1971 unter dem Titel „Fetus“. Mit „La voce del padrone“ erreichte er 1982 den Durchbruch als Rockmusiker; es war das erste Album auf dem italienischen Markt, das mehr als eine Million Kopien verkaufte. Weitere Bestseller folgten. Lieder wie „Bandiera bianca“ und „Centro di gravite permanente“ waren wochenlang in den italienischen Hitparaden.

Zusammen mit der Sängerin Alice trat Battiato 1984 beim Eurovision Song Contest mit dem Lied „I treni di Tozeur“ für Italien auf. 1987 erschien mit „Genesi“ seine erste Oper, er komponierte zudem Film- und Ballettmusik. Seine Zusammenarbeit mit dem Philosophen Manlio Sgalambro verlieh den Texten Tiefe mit oft versteckten Verweisen auf Werke von Emil Cioran, Friedrich Nietzsche und anderen.

Battiato war auch als Filmemacher tätig. So veröffentlichte er 2003 den Film „Perdutoamor“. 2005 erschien sein zweiter Film „Musikanten“ über Ludwig van Beethoven, der auch bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig in der Sektion Horizonte gezeigt wurde.