Radverkehr soll länderübergreifend verdoppelt werden

In 41 Ländern soll der Radverkehr bis zum Jahr 2030 verdoppelt werden. Mit der „Wiener Deklaration“ wurde der erste länderübergreifende Masterplan zur Förderung des Radverkehrs beschlossen.

Darüber beraten wurde gestern und heute auf Einladung Österreichs, 850 Vertreterinnen und Vertreter nahmen an der fünften Ministerkonferenz des UNECE/WHO-Pan-Europäischen-Programms (PEP) für Verkehr, Gesundheit und Umwelt online teil.

Zu den beschlossenen Zielen gehören nationale Radverkehrsstrategien sowie der entsprechende Ausbau der Infrastruktur. Aus Sicht der am PEP beteiligten Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist die aktive Mobilität ein zentrales Element bei der Bekämpfung von Krankheiten.

„In einer Region, in der erstaunliche 70 Prozent aller Todesfälle auf nicht übertragbare Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen zurückzuführen sind, spielen Verkehrs- und Stadtpolitik eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der Gesundheit – zum Guten oder zum Schlechten“, sagte Hans Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa. „Mit der Verkehrswende schaffen wir unsere Klimaziele“, verwies Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) auf Umweltaspekte.

Viele Vorzüge

Für Österreich lautet das „ambitionierte Ziel, den Radwegeanteil von sieben auf 13 Prozent zu erhöhen“, sagte Gewessler. Gemeinsam mit den Bundesländern soll das erreicht werden. Auf Bundesebene habe man bereits eine „Verzehnfachung des Budgets“ erreicht.

Nicht zuletzt durch die Coronavirus-Pandemie haben „viele Menschen das Radfahren im Alltag entdeckt“, nun gehe es darum, Städte und Regionen „bestmöglich zu unterstützen“, sagte die Ministerin.

Eine Zunahme des Radverkehrs bedeute „mehr Bewegung“, das wiederum beuge Krankheiten vor und steigere die Lebensqualität „vor allem in städtischen Ballungsräumen“, sagte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne).