Maryland schafft seine Hymne aus Bürgerkrieg ab

Der US-Bundesstaat Maryland hat seine offizielle Hymne „Maryland, My Maryland“ abgeschafft. Das Lied sei ein „Relikt“ der Südstaaten-Konföderation, sagte Gouverneur Larry Hogan gestern.

Das von den Demokraten kontrollierte Parlament des Bundesstaats hatte schon Anfang des Jahres dafür gestimmt, die umstrittene Hymne abzuschaffen. Hogan, ein moderater Republikaner, stimmte zu und sagte, das Lied sei „eindeutig veraltet und von gestern“.

„Maryland, My Maryland“ wurde im Amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865) von James Ryder Randall geschrieben, der ein Unterstützer der Südstaaten-Konföderation war. Die Südstaaten hatten im Bürgerkrieg mit dem Norden vergeblich für den Erhalt der Sklaverei gekämpft. Seit 1939 war das Lied die offizielle Hymne von Maryland. Eine neue Hymne wurde noch nicht ausgewählt.

Fahnen und Statuen entfernt

Symbole der einstigen Sklavenhalterstaaten wie die Konföderiertenflagge stehen seit den landesweiten Demonstranten gegen Rassismus und Polizeigewalt verstärkt in der Kritik. Die Proteste waren durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz im Mai 2020 in Minneapolis ausgelöst worden.

Bei den Demonstrationen wurden mehrfach Denkmäler angegriffen, die mit dem Erbe der Sklaverei in Verbindung standen. Mehrere Städte in den USA haben bereits auf die Forderungen der Demonstranten reagiert und Fahnen und Statuen im Zusammenhang mit den Südstaaten entfernt.